Der Dokufilm „Weddinger Freiheiten – und oben die Jungs“ zeigt u.a.
Frauen, die in Berlins berühmtesten Arbeiterbezirk ihre Ideen von Freiheit leben – und fordern. Im Privatleben, Beruf, Ehrenamt, öffentlichen Raum, im Bus und beim Shoppen. Sie beugen sich nicht der neoliberalen Realität und enttarnen im einfachen Reden deutsche Wirtschaftsinteressen. Ur-Weddinger. Gastarbeiter. Kofferkinder. Aussteiger. Wendehälse. Kriegsgeflohene. Angesichts der großen Freiheiten, die durch das Grundgesetz der BRD gesichert werden, sind sie verunsichert. Ihre Kieze sind die ehemaligen Grenzbereiche rund um Berlin Gesundbrunnen. Halb Mitte. Halb Wedding. Miljös, die durch Immobilienspekulationen seit den Nuller Jahren auf den Kopf gestellt werden. Baulücken werden mit hochgepreisten Eigentumswohnungen geschlossen, während der Putz vom sozialen Wohnungsbau fällt. An das Recht auf Wohnen erinnern die Architekturaufnahmen, derweil haftet an ihren Bewohnern der tägliche Kampf um die Freiheit.
Drehbuch, Regie & Kamera: Lena Reich
Schnitt & Postproduktion: Nic Nagel
Dauer: 54 min.
„Ich? Ich war nie zu Hertha. Wir haben doch gar kein Geld gehabt. Kennen Sie die Millionenbrücke? Da sind doch so Streben, und da haben wir als Kinder draufgesessen… Und ganz oben, da haben die Jungs gesessen.“ Margot Visser, 83